Objektifizierung und Sexualisierung

Objektifizierung und Sexualisierung von weiblichen Körpern als strukturelles gesellschaftliches Phänomen

Content Notification: Sexismus, sexualisierte Gewalt, Femizid. „Warum werden immer nur (weiße Cis-) Männer als die objektifizierenden Unholde dargestellt? Was ist mit Frauen (egal welcher Hautfarbe), die den Mann als Objekt sehen? […]“ Diese und ähnliche Fragen wurde in den Kommentaren im Artikel „Was bedeutet eigentlich cis Mann?“ aufgeworfen. Einerseits ist es durchaus menschlich, sich gegenüber Personen anders zu verhalten, die wir begehren. Unklar für einige Lesende scheint zu bleiben, weshalb es einen Unterschied macht, weibliche Körper zu sexualisieren und objektifizieren. Warum ist es problematisch, wenn Männer Frauen objektifizieren / sexualisieren, während umgekehrt kein deratiges Problem vorliegt? Gibt es einen Unterschied zwischen dem männlichen oder dem weiblichen, dem homosexuellen oder dem heterosexuellen Blick? Und wenn ja, warum spielt „Attraktivität” – was auch immer jede*r darunter verstehen mag – eine andere Rolle beim „schönen“ als beim „starken Geschlecht“?

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Warum Schutzräume zu respektieren sind

Und ein Podcast über queere Räume, Männlichkeiten, Ausschlüsse und wem welche öffentlichen Räume gehören

Bei wenigen Themen schlagen die Emotionen derart hoch, wie bei Frauen- bzw. FLINT*-only Räumen, also Treffen, Veranstaltungen oder Demos, welche nur für Frauen sowie lesbische, inter*, non-binary und trans* (FLINT*) Personen offen sind. Die Diskussion ob – oder eher wann – solche Räume angebracht sind, werden in FLINT*-Räumen intensiv und kontrovers geführt. Andererseits erzeugen diese Räume ein für cis Männer sehr ungewohntes Gefühl des „ausgeschlossen seins“, was leider zu teilweise heftigen Anfeindungen durch einige cis Männer gegenüber Feminist*innen führt, die diese Räume verteidigen. Für diesen kurzen Text, der sich mit der Frage, warum Schutzräume zu respektieren sind, auseinandersetzt, habe ich insbesondere Input von Cosmo bekommen. Das wiederum hat zu einem Interview und dem nächsten Podcast geführt, der „öffentlichen Raum“ aus einer trans* Perspektive behandelt. „Öffentliche Räume“ haben wir zur Vereinfachung nochmal in „heteronormative Räume“ und „queere Räume“ unterteilt.

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Persönliche Zwischenbilanz

Welche Themen beschäftigen mich und wie geht es weiter mit kritische-maennlichkeit.de?

Liebe Leser*innen von kritische-maennlichkeit.de, dieser Text ist ein etwas zu lang geratener (erster) Newsletter. Nachdem ich es nicht geschafft hatte etwas wie eine Bilanz nach einem Jahr zu ziehen, dachte ich mir, ich hole das einfach sechs Monate später nach. Da die Themen, die in den letzten 18 Monaten in mir arbeiten und die Themen, die auf dem Blog behandelt werden, natürlich zusammenhängen, ist es ein etwas persönlicherer Blick auf diese Zeit und einen Ausschnitt dieser Auseinandersetzungen geworden. Neben einem Überblick zu den veröffentlichten Texten und damit zur Entwicklung des Blogs, werde ich einen Blick auf meine eigene Entwicklung zum Thema „Kritische Männlichkeiten“ werfen.

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Was bedeutet „Männlichkeit“?

Vom binären Geschlecht, Männlichkeit und dem Privileg sein Geschlecht nicht erklären zu müssen

Perspektiven auf Männlichkeit können sehr unterschiedlich sein. Eigentlich kann sich kein Mensch Männlichkeit und den Ansprüchen, die an Menschen gestellt werden, um als Mann akzeptiert zu werden, entziehen. Unabhängig davon ob mensch (k)einen Penis hat oder sich als Mann identifiziert oder eben nicht.

Dieser Blog ist auch aus der Überzeugung entstanden, dass cis Männer von FLINT*-Personen sehr viel lernen können und sollen, anstatt sie zu marginalisieren, sich über bestimmte Themen immer wieder aufzuregen (z.B. gendersensible Sprache, Pronomen, Menspreading usw.) und von bestimmten Personen immer wieder zu erwarten, dass sie sich einem erklären. Trans* Perspektiven auf Geschlecht halte ich für besonders spannend, da sich trans* Personen häufig intensiv mit Männlichkeit und Weiblichkeit auseinandersetzen (müssen). Daher freue ich mich sehr über die Vereinbarung mit Olli, seinen Text hier noch einmal zu posten. Das Original wurde am 24.2.2019 auch unter dem Titel „Was bedeutet Männlichkeit?“ veröffentlicht. Weitere Texte von Olli könnt ihr auf seinem Blog www.transcender.blog lesen.

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Podcast pro_Feminismus und Männlichkeit: Schwangerschaftsabbruch

Schwangerschaftsabbrüche gehen auch Männer etwas an! Aufruf zur Solidarität am Safe Abortion Day (28.9.2019), Gedanken zu Sprache und männlichen Wiederständen

Sichere Schwangerschaftsabbrüche und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung betreffen selbstverständlich auch Männer! Leider beschäftigen sich Männer kaum mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch, was sich auch an der geringen Beteiligung an entsprechenden Demos zeigt. Gerade Schwangerschaft ist ein Thema aus dem sich ziemlich viel lernen lässt, beispielsweise zu binärer Sprache, der Konstruktion von Geschlechterrollen, antifeministischen „Lebensschützer*innen“ und anderen Gegner*innen sicherer „Abtreibungen“. Dieser Beitrag greift einige Aspekte auf, versucht sie in einen Kontext zu stellt und beschäftigt sich außerdem mit Fragen zur Sexismus-Sensibilisierung von Männern.

Den Podcast zum Thema Schwangerschaftsabbrüche findet Ihr unten. Text und Podcast beschäftigen sich mit der Thematik „Abtreibung“, bauen aber nicht aufeinander auf. Daher sollte es kein Problem sein, nur den Text zu lesen oder nur den Podcast zu hören, wobei ich natürlich beides empfehle.

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Pro_feministische Perspektiven auf Männlichkeiten? Männliche Perspektiven auf Feminismus?

Veranstaltungsankündigung und gemeinsame Gedanken zur Positionierung von Männern gegenüber der feministischen Bewegung

Welche Position können solidarische Männer im feministischen Diskurs beziehen? Welche neuen Perspektiven auf Männlichkeiten eröffnen sich durch die aktuelle Debatte zu Gender? Große Fragen mit erheblichem Umwälzungspotential! Nur wo können sich Männer überhaupt zu diesen Themen austauschen? Wir wollen Menschen aller Gender einladen mit uns darüber nachzudenken und zu diskutieren.

Denn es bewegt sich viel im Bereich Gender und Emanzipation. 10.000 Menschen waren am 8. März 2019 in Hamburg auf der Straße, die größte feministische Demo seit Jahren in dieser Stadt. Unter Männern schient es aber eher still bezüglich dieser Themen. Intensive Bemühungen haben sich nicht halten können. Andere schon. Doch diese sind oft verbunden mit genau dem, was wir doch ablehnen.

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Was bedeutet eigentlich cis-Mann? Und warum brauchen wir diese Bezeichnung?

Eine Erklärung zum Begriff cis-Geschlechtlichkeit, der Unsichtbarkeit der „Norm“, ein Ausflug zu Rassismus und „linker“ sowie „rechter“ Gesinnung

Seit dem Aufruf zum Support des 8. März Streik an cis-Männer in Hamburg, werde ich andauernd gefragt: Was bedeutet denn jetzt schon wieder cis-Mann? Wofür brauchen wir diese ganzen Bezeichnungen? Wieso müssen wir alles immer benennen? Ein Mensch bleibt ein Mensch und mir ist es relativ egal, als was er oder sie sich selbst sieht, solange er oder sie nicht der Allgemeinheit schadet! Ich (als weißer, heterosexueller cis-Mann) hatte auch anfangs Probleme zu verstehen. Daher will ich in diesem Text noch einmal etwas weiter ausholen, versuchen einige Parallelen zu Rassismus zu ziehen und den Widerstand, den insbesondere Linke bezüglich dem Thema haben, diskutieren. Mit einigen Formulierungen in diesem Text habe ich gewisse Bauchschmerzen, daher gibt es eine INHALTSWARNUNG: Wiedergabe von transfeindlichen Formulierung und Rassismus!

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Eine exemplarische Abhandlung zum Thema Lebenserwartung

Und was sind die Zusammenhänge mit toxischer Männlichkeit, Entwicklungstheorien, Statistik, binärem Geschlecht und Antifeminismus?

In diesem Text verlasse ich mal etwas die kulturwissenschaftliche Perspektive und wende mich einer teilweise ökonomisch und statistisch geprägten Analyse zu. (Keine Angst, der Text lohnt sich auch, wenn das nicht so Euer Ding ist.) Wie hier oder hier zu lesen ist, sinkt die Lebenserwartung in den USA. Warum ist das relevant im Kontext dieses Blogs? 1. Lebenserwartung kann als global wichtiger quantitativer Indikator für die „Entwicklung“ eines Landes betrachtet werden. 2. Die in den Medien genannten Gründe für den Rückgang der Lebenserwartung sind steigende Suizidraten und Drogenmissbrauch, also Themen, die im Kontext von „toxischer Männlichkeit“ besprochen werden. Dies könnte einen also 3. zu der These veranlassen, dass „toxische Männlichkeit“ zu „Unterentwicklung“ führt. Exemplarisch lassen sich an dem Thema noch einige andere interessante Punkte verdeutlichen.

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Konstruktion einer eigenen Version von Männlichkeit?

Ein kurzer Blick auf Erfahrungen von zwei Transmännern

An anderer Stelle habe ich argumentiert, dass heterosexuelle cis-Männer im Bezug auf Konstruktion von Männlichkeit durchaus etwas von ‚anderen‘ Identitäten und Orientierungen lernen können. Das will ich etwas genauer erklären, insbesondere bezogen auf zwei (englischsprachige) Essays von Transmänner, also Männern, die mit als „weiblich“ gelesenen Körpern geboren wurden (also mit z.B. Vulva und Klitoris) und bei der Geburt „weiblich“ eingetragen wurde. (Zur Vermeidung von Unklarheiten: Ein cis-Mann ist eine Person, die mit als „männlich“ gelesenen Geschlechtsmerkmalen (also z.B. Penis und Hoden) geboren wurde und die sich selbst als Mann bezeichnet.)***

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Männliches Verhalten in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen

Das Fach der Männlichkeitsstudien rückt mit den Methoden der Genderforschung Männer in den Mittelpunkt der Betrachtung

Der letzte Punkt der fünf Kriterien wieso dieser Blog pro-feministisch ist. Dabei versuche ich einen kleinen Blick auf einen Ausschnitt der Männlichkeitsstudien zu werfen. Zudem diskutiere ich einige Gefahren und Kritik an dem Ansatz und der Einbindung von Männern in das feministische Projekt der Gleichstellung.

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