Wie in meinem Artikel zu Antifeminismus erwähnt, gibt es im wesentlichen keine pro-femistische Männerbewegung. Männer, die sich im Internet pro-feministisch zu Themen wie Männlichkeit, Gender und Sexismus äußern, gibt es zwar, sind aber nicht leicht zu finden. Daher erscheint es wichtig, dass ich mich am Anfang mit der Frage auseinandersetzte: Wie können Männer sich pro-feministisch mit Fragen zu Männlichkeit, Gender und Sexismus auseinandersetzten?
Oder anders formuliert: Warum ist dieser Blog pro-feministisch?
Fünf Kriterien für pro-feministische Beiträge
Daher habe ich fünf Kriterien aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, die ich hier gerne zur Diskussion stellen möchte:
- Reflektieren männlicher Privilegien
- Stereotype (über Männer, Frauen und alle anderen) vermeiden
- Feministische Perspektiven und Kritik ernst nehmen
- Nicht davon ausgehen, dass Frauen* die gleichen Erfahrungen gemacht / Feministin*nen eine einheitliche Position haben
- Männliches Verhalten in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen
Zu jedem dieser Punkte wurden je ein separaten Beitrag online gestellt, um zu erklären, warum ich diese Punkte für relevant halte. Die ganze Diskussion ist zwar leider komplizierter, als ich diesen Blog eigentlich halten möchte, aber diese Frage stellt sich dennoch zwingend.
Noch einige Anmerkungen vorweg
Bei einigen Beiträgen von Feministinnen kommt eher der Eindruck auf, cis-Männer sollten lieber die Klappe halten. Angesichts dessen, was viele Männer (im Internet) verbreiten, eine verständliche Position. Insbesondere soll es ja nicht darum gehen Feministin*nen zu Feminismus zu Mansplainen. Die meisten Feministin*nen sind sich aber auch einig darüber, dass zumindest die „richtigen“ Männer durchaus Verbündete sein sollten. Was also genau macht dieses „richtige“ aus?
Eine Verhandlung, insbesondere von Männlichkeit, kann nicht ohne die Beteiligung von Männern funktionieren. Das Geschlechterverhältnis geht zweifelsohne auch Männer etwas an. In der aktuellen polarisierten Debatte wird es aber so dargestellt, als sei die Geschlechterfrage Frauen*sache. Männer hingegen werden andauernd nur als Problemfall betrachtet. Dieser Blog vertritt die Position, dass auch Männer etwas (aber nicht alles) zu Feminimus sagen dürfen. Dazu müssen wir Männer erst mal unsere Hausaufgaben machen.
Zudem erwarte ich, dass meine Beiträge zu „was ist kritische Männlichkeit?“ und insbesondere der „Herangehensweise an kritische Männlichkeit“ durchaus Widerspruch hervorrufen. Diese beiden Beiträge möchte ich hier etwas detaillierter erklären und interessierten Personen die Möglichkeit geben sie zu hier kommentieren.
Hier findet Ihr also die fünf Texte zu den fünf Kriterien zu kritischer Männlichkeit:
- Reflektieren männlicher Privilegien
- Stereotype (über Männer, Frauen und alle anderen) vermeiden
- Feministische Perspektiven und Kritik ernst nehmen
- Nicht davon ausgehen, dass Frauen* die gleichen Erfahrungen gemacht / Feministin*nen eine einheitliche Position haben
- Männliches Verhalten in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen
Die fünf neusten Beiträge:
- Gründung einer kritischen Männlichkeiten Gruppe
- Unterstützt Monis Rache am Patriarchat
- Objektifizierung und Sexualisierung
- Männliche Rededominanz und Silencing Praktiken
- Podcast: Sexualisierte Gewalt in der linken Szene
Dies ist ein pro-feministischer Blog, der sich mit Themen der Männlichkeit und darüber hinaus auseinandersetzt. Wenn Du zum ersten mal hier bist, lohnen sich vielleicht diese zwei Texte: Was ist kritische Männlichkeit? und Herangehensweise an kritische Männlichkeit.