(Content Notification: Beschreibung von Gewalt und Antifeminismus) Der neue Podcast zu männlicher Rededominaz: Sprache und wer, wann und wie viel Raum einnimmt sind wichtige Themen im Feminismus. Gerade auch auf Social Media lässt sich männliches Redeverhalten täglich beobachten. Feminist*innen haben viele Wörter zu sexistischem Redeverhalten populär gemacht, die unter Silencing Praktiken zusammengefasst werden könnten wie beispielsweise Mansplaining, Derailing, Tone Policing, Victim Blaming, Whataboutism, Gaslighting und Sealioning. Da kann man als anti-feministischer Troll im Internet schon mal den Überblick verlieren. Aber an anti-feministische Trolle richten wir uns nicht mit diesem Text, Podcast und einer Linksammlung von Smash Their Gender Norms und kritische-maennlichkeit.de. Eher an Männer mit dominantem Redeverhalten (yes #allmen) und einem ernsthaften Interesse das eigene Verhalten zu hinterfragen. Denn diese Dynamik sollte von solidarischen cis Männern nicht übersehen werden: Auf jeden Mann mit ernsthaftem Erkenntnisinteresse, kommen gefühlte zehn Typen, die mit ihren Fragen einfach nur stören wollen und kein Interesse an ernsthaften Antworten haben. So gut wie alle anderen Männer fallen in solchen Situationen durch ungewöhnliches Schweigen auf.
Dieses nicht verstehen (wollen), sich auch keine Mühe geben, einfach mal Begriffe googlen, erwarten, dass einem etwas unbedingt und augenblicklich erklärt werden muss, all dass schafft eine toxische Atmosphäre in Diskussion, die dann von Antifeministen gerne gegen angeblich totalitäre Feminist*innen verdreht wird. Eigentlich sollte es möglich sein, dass auch Typen diese Dynamik in Diskussionen zwischen Feminist*innen und cis Männern zu verstehen. (Solltest du cis Mann für eine Beleidigung halten, empfehle ich diesen Text hier.)
Zumindest gibt es auch Antifeministen, die sich dieser Problematik bezüglich männlicher Rededominanz und Feminismus bewusst sind:
„Warum gelingt es uns [Männerrechtlern] nicht, unsere Themen einzubringen? Warum tun wir uns so schwer damit, die öffentliche Debatte auf unsere Seite zu ziehen, trotz der wirklich für jeden leicht zu durchschauenden Schwächen der Gegenseite? Die Antwort auf diese Frage ist ebenso kurz wie schmerzhaft: Wir schießen uns in dieser Schlacht allzu oft in die eigenen Füße, indem wir uns auf das unterirdische Gesprächsniveau unserer Kontrahenten herablassen und teilweise alles tun, um dieses noch zu unterbieten.
Für jeden Maskulisten, der sachlich und überzeugend argumentiert, finden sich fünf, die ihre Position mit dem Selbstverständnis eines Al Bundy verteidigt. Jeder Fakt, der von einem von uns vorgebracht wird verschwindet in einem Meer von Ad-hominem-Beleidigungen, die aus unseren Reihen gegen unsere Kritiker ausgekotzt werden. All unsere Versuche, etwas Konstruktives zu den Debatten beizutragen, werden abgewiegelt, und man zeigt mit dem Finger auf diejenigen unter uns, deren Diskussionskultur sich regelmäßig in der Toilettenschüssel abspielt.“
[CN: Antifeminismus] Die Trolle und die Wichtel – Wie wir es uns unnötig schwer machen, Debatten zu gewinnen (Gastbeitrag eines Männerrechtlers auf alles evolution)
Wie tief diese Toilettenschüssel ist, lässt sich nicht nur an dem Text die Trolle und Wichtel erahnen, sondern auf dem zitierten, anti-feministischen Blog – und gerade auch in den Kommentaren – sehr gut erkennen. Und wenn wir die Anzahl an anti-feministischen Kommentaren auf alles evolution mit der Anzahl an pro_feministischen Kommentaren hier vergleichen, dann bekommen wir ein recht gutes Bild darüber, wie es mit der Solidarität von cis Männern für FLINTA* aussieht in diesem Land.
Während Männer diese Dynamik bequem übersehen können, müssen sich Feminist*innen die ganze Zeit mit dominantem Redeverhalten auseinandersetzen:
„Neulich in Cottbus. Ich sitze auf einem Sofa und halte einen Vortrag darüber, wie Männlichkeit und sexualisierte Gewalt miteinander zusammenhängen. Daten hier, Fakten da, man kennt es. Ich labere noch keine 15 Minuten, da schnellt die erste Hand in die Höhe: Ob es toxische Weiblichkeit gibt, will ein aufgebrachter Endzwanziger wissen. Nee, sage ich, gibt’s nicht, und erkläre in zwei, drei Sätzen, wie Eigenschaften, die als weiblich gelten (z.B. Unterordnung, sich kümmern, attraktiv sein) in ihrer Umsetzung viel weniger zu Gewalt einladen als solche, die als männlich gelten (Dominanz, Stärke zeigen, Abhängigkeit um jeden Preis vermeiden). Das kommt nicht so gut an und es beginnt eine Diskussion, die damit endet, wie er mir vor versammeltem Publikum entgegenbellt, dass mein Vortrag »totalitär« sei. Er sei politisch links, aber ich müsse mich nicht wundern, wenn mein Vortrag »Hass auf der Gegenseite« erzeuge. Und Frauen seien oft auch nicht ohne. Aha.“
Bilke Schnibbe in Neues Deutschland: Männern beim Ausrasten zugucken: Antifeminismus in der Linken
Soviel zum Thema antifeministische Verdrehung und wie antifeministische Narrative in der linken Szene aufgegriffen werden. „Gegengewalt von Männern“ und „totalitäre“ Feminist*innen… Aha. Feminismus als totalitäre Ideologie ist eine gängige Verdrehung von Antifeministen, wie in in diesem [Conten Notification für nachfolgenden Links: Übelster Antifeminismus und Misogynie] anti-feministischen Wiki nachzulesen ist (Kurzversion bietet dieses Bild) [CN ende]. Auch im Diskurs Atlas Antifeminismus, einem Wiki über Antifeminismus, ist nachzulesen, dass es ein anti-feministisches Narrativ des Dritten Totalitarismus gibt, in der Faschismus, Kommunismus und Feminismus gleichgesetzt werden. So wurde „der Dritte Totalitarismus bzw. das Dritte Böse [… beispielsweise auch] mit dem Gender-Mainstreaming gleichgesetzt“.
Auch scheinbar unschuldige Fragen unterstützen diese anti-feministische Dynamik in Diskussionen
Was cis Typen häufig auch nicht verstehen (wollen), ist warum auch vermeintlich harmlose Fragen in manchen Situationen problematisch sind. Fragen sind natürlich grundsätzlich erlaubt. Aber es gibt keinen Anspruch eine Antwort zu erhalten. Insbesondere wenn gerade ein anderes Thema für die gefragte Person wichtiger ist, die Person die Frage zum hundertsten mal hört, gewaltvolle Sprache verwendet wird oder eine Antwort sehr ausführlich ausfallen müsste. Zumal Antwort auf Diskriminierung / Sexismus leugnende / verharmlosende Fragen auch meist nicht akzeptiert werden, sondern in endlose Diskussionen enden. Als Erklärbär*in weiß mensch nie genau an wen mensch so gerät… Es ist übrigens auch möglich zu fragen, ob es okay ist jetzt was zu fragen. Ein „Nein“ sollte dann unbedingt akzeptiert werden.
Hier mal eine kleine Auswahl an Diskriminierung leugnende, verharmlosende und / oder verdrehenden Fragen, die uns in den letzten Jahren über den Weg gelaufen sind: Was ist eigentlich mit Männerdiskriminierung? Werden nicht inzwischen Männer (auch) diskriminiert? Was sind weiblichen Privilegien / toxische Weiblichkeit? Ist Gleichstellung nicht schon erreicht? Brauchen wir Feminismus überhaupt noch? Sollten wir nicht lieber Humanist*innen sein, als Feminist*innen? Warum sind Feminist*innen immer so aggressiv? Wäre es nicht besser, wenn Geschlecht keine Rolle spielen würde? Warum wird hier so pauschalisierend über Männer geschrieben, denn #notallmen…? Haben nicht alle Menschen weibliche und männliche Energien in sich? Warum beschäftigt ihr euch nicht mehr mit Männerdiskriminierung? Ist es nicht auch eine sexistische Zuschreibung Männer als cis hetero Männer zu benennen?
Sich als Mann nicht einzumischen ist ein typischer Fall von „Male Solidarity“ (Solidarität unter Männern)
Gerade wenn eure Freunde, Bekannten aber auch irgendwelche random Dudes solche Fragen stellen, wartet nicht auf Feminist*innen, um ihnen den Sachverhalt zu erklären. Werdet selbst aktiv! Seid solidarisch mit FLINTA* und nicht mit anderen Männern. Geht in die Diskussion mit anderen Typen! Oder wie Bilke Schnibbe es verpackt:
„Ich würde behaupten, dass sich viele linke Männer in ihrem Leben schon Frauen gegenüber daneben benommen haben und nun beobachten, wie Genossen für Dinge aufs Mett kriegen, die so ähnlich abgelaufen sind wie ihre eigenen Taten. Oder unsere Genossen ertappen sich dabei, dass sie irgendwie gar nicht »so schlimm« finden, was Feminist*innen ankreiden. Wer würde da nicht lieber die Fresse halten, als sich der Gefahr auszusetzen, sich mit der eigenen fiesen Misogynie zu beschäftigen und dafür möglicherweise Ärger zu kriegen. Genau diese Passivität stützt das System und verhindert, dass wir unsere Energie nicht immer nur in Feuerwehrarbeiten verpulvern […]“
Bilke Schnibbe, AK in Kritische Man-Babies
Vielleicht bist du ja auch hier, weil du einen aufs Mett bekommen hast, aber nicht verstehst, was du falsch gemacht hast? Unser Tipp, ließ noch mehr zum Thema und lass die Sache mal etwas sacken. Versuch deine Wut und deine Abwehr zu überwinden und beobachte in Zukunft männliches Redeverhalten gegenüber FLINTA* (bei dir und Anderen). Sensibilisiere dich selbst zum Thema und erwarte nicht, dass das andere für dich machen. Im zweiten Schritt, klärst du dann andere Männer zu dem auf, was du gelernt hast.
Hier noch ein besonderer Sevice von Smash Their Gender Norms und kritische-maennlichkeiten.de zum Thema männliches Redeverhalten / Silencing Praktiken:
Wir heben einen Podcast zum Thema gemacht, den wir hier veröffentlichen. Weiter haben wir verschiedene Links gesammelt, die wir teilen wollen, damit ihr euch mit verschiedenen Aspekten zum Thema auseinandersetzen könnt. Wenn ihr weitere Fragen habt, postet sie gerne in die Kommentare. Wir werden uns bemühen darauf einzugehen, wenn sie nicht zu dämlich sind. Ihr könnt uns gerne auch auf gute Links hinweisen, die wir dann ergänzen.
Podcast von Smash Their Gender Normas zu männlichem Redeverhalten
Smash Their Gender Norms ist eine monatliche Radiosendung im Hamburger Freien Sender Kombinat, die von verschiedenen Menschen rund um Anne, Fanny, Sven*Jan und Janosch gestaltet wird. Smash Their Gender Norms finden Geschlechternormen scheiße und sind trotzdem in ihnen gefangen. Der Blicke auf Feminismus in unserem Podcast, ist durch eine weiße, cis geschlechtliche Perspektive von Männlichkeit, Weiblichkeit und Elternschaft geprägt. Wir wissen, dass unsere Perspektiven begrenzt sind und arbeiten daran gute Verbündete zu sein. Hier findet ihr weitere Podcasts.
In diesem etwas chaotischen Podcast geht es um Männliche Rededominanz, antifeministische Argumentationen und die Silencing Praktiken Mansplaining, Derailing, Tone Policing, Victim Blaming, Whataboutism, Gaslighting und mehr. Wir gehen verschiedenen Fragen nach: Was sind die nervigsten Erfahrungen mit männlicher Rededominanz, die wir erlebt haben? Wo erleben wir bei uns männliche Rededominanz? Wie wird männliches Dominanzverhalten bei cis Frauen wahrgenommen? Wie nehmen wir dominantes Redeverhalten bei Smash Their Gender Norms wahr? Was tun wir für oder gegen männliches Redeverhalten bei uns selbst?
Content Notification für Podcast: Gewalt, Antifeminismus, sexualisierte Gewalt
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Links zum Thema männliches Redeverhalten und Silencing Praktiken
Hier findet ihr die Quellen und weiter Texte zu männlichem Redeverhalten, Dominanz, Raumnahme, Rededominanz, antifeministische Argumentationen, Silencing Praktiken, Mansplaining, Derailing, Tone Policing, Victim Blaming, Whataboutism, Gaslighting, Minimisation, Sealioning und mehr. (Danke auch für die Inspiration an die Facebookgruppe Selbstkritische Männlichkeit.)
- Antisexismusbündnis – Blog gegen sexistische Zustände: Wie diskutieren? – Herrschaftsverhältnisse auf Diskussionsveranstaltungen
- But I am a nice guy Argumentation: All too often we hear self-professed „Nice Guys“ complaining about why they can’t get a date, and whining that women just want to date jerks, etc. etc.
- Derailing: Derailing für Anfänger
- Emotionale Arbeit: Können wir jetzt über was anderes reden?
- Gaslighting: One Way to Disarm Gaslighters: Understand DARVO
- Mansplaining: Mansplaining zu Gendersensibilität?
- Mansplaining: Feministische Kolumne „Mansplaining“: Ja, alle Männer
- Mansplaining: Feminiwas: Männer, ihr müsst nicht alles wissen!
- Mansplaining: Men Explain Things to Me
- Minimisation: Minimisation
- #notallmen Argumentationen: The Problem With “Not All Men”
- Sealioning: Sealioning
- Tone Policing: Tone Policing oder: Lasst mich verdammt noch mal wütend sein
- Victim Blaming: The Psychology of Victim Blaming
- Victim Blaming: Was ist eigentlich… Victim Blaming
- Whataboutism: Whataboutism – was ist das eigentlich?
Weitere Links zum Thema männliches Redeverhalten
- Was ist eigentlich dieses Genderdings?
- Gleichstellungspolitik kontrovers: Eine Argumentationshilfe
- SICHTBAR UND AKTIV: HALTUNG ZEIGEN! Argumentieren gegen antifeministische Äußerungen
- IST DOCH EIN KOMPLIMENT… Behauptungen und Fakten zu Sexismus
- Diskursatlas Antifeminismus
- Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und Co: WO FINDE ICH ARGUMENTE UND FAKTEN DAGEGEN?
- Antifeminismus als Demokratiegefährdung?! Gleichstellung in Zeiten von Rechtspopulismus
- Linksammlung: INFOS FÜR (ZWISCHENMENSCHLICHE) GEWALT AUSÜBENDE PERSONEN
Bild: Via WikimediaCommons, Autor*in: Nekuda.zili, Lizens: CC BY-SA 4.0. Angepasst durch kritische-maennlichkeit.de
Die fünf neusten Beiträge:
- Gründung einer kritischen Männlichkeiten Gruppe
- Unterstützt Monis Rache am Patriarchat
- Objektifizierung und Sexualisierung
- Männliche Rededominanz und Silencing Praktiken
- Podcast: Sexualisierte Gewalt in der linken Szene
[Content Notification: #notallmen, enthält Spuren von verschiedenen antifeministischen Narrativen: Totalitarismus, Meinungsdiktatur…]
Ich habe trotzdem das Gefühl, dass hier alle Männer über einen Kamm geschoren werden. Wenn es toxische Männlichkeit gibt dann muss es doch auch toxische Weiblichkeit geben – dürfen. Oder nicht? Ich seh hier ja nur erhobene Zeigefinger, ganz ganz viele… man könnte fast glauben, der Autor geilt sich ein bisschen daran auf, dass er männliches Fehlverhalten aufzeigt. An wen richtet sich dieser Blog eigentlich? So weit ich das verstanden habe, an cis-Männer, so wie mich. Dann stellt sich aber die Frage, holt mich dieser Blog auf Augenhöhe ab?
Also mich persönlich eher nicht so. Ich reflektiere gerne mein Verhalten und stehe im Austausch mit den Menschen um mich herum. Und die Feminist:innen um mich herum bringen es schon zusammen, mir nicht den erhobenen Zeigefinger in die Nase zu schieben. Ich bekomme hier das Gefühl, ich sollte meine Sünden beichten und Buße tun – und beten, dass mir die feministische Gemeinschaft vergibt.
Also es sei gesagt: Der Autor zeigt hier natürlich viele Dinge auf die Wahr sind, und die man echt mal ans Tageslicht bringen muss, wie Gaslighting etc. ABER wenn Kritikpunkte einfach mal so als „Verdrehungstaktiken“ weggewischt werden – nämlich dass es durchaus totalitären Feminismus gibt, der seinerseits durch genau diese Schweigemethoden Kontrolle über andere das Gesagte von Gruppierungen erhalten wollen – dann ist das einseitig. Wahrheitsanspruch hat niemand, und es soll alles kritisch hinterfragt werden dürfen.
Was ja eben quasi GEFORDERT wird zu unterlassen, wie hier:
„Hier mal eine kleine Auswahl an Diskriminierung leugnende, verharmlosende und / oder verdrehenden Fragen, die uns in den letzten Jahren über den Weg gelaufen sind: Was ist eigentlich mit Männerdiskriminierung? Werden nicht inzwischen Männer (auch) diskriminiert? Was sind weiblichen Privilegien / toxische Weiblichkeit? Ist Gleichstellung nicht schon erreicht? Brauchen wir Feminismus überhaupt noch? Sollten wir nicht lieber Humanist*innen sein, als Feminist*innen? Warum sind Feminist*innen immer so aggressiv? Wäre es nicht besser, wenn Geschlecht keine Rolle spielen würde? Warum wird hier so pauschalisierend über Männer geschrieben, denn #notallmen…? Haben nicht alle Menschen weibliche und männliche Energien in sich? Warum beschäftigt ihr euch nicht mehr mit Männerdiskriminierung? Ist es nicht auch eine sexistische Zuschreibung Männer als cis hetero Männer zu benennen?“
Warum darf ich diese Fragen nicht stellen? In einem wissenschaftlichen Sinne sind wir da genau wieder beim Totalitarismus und faschistischen Methoden. Man könnte sich ja auch einfach dafür entscheiden, die Fragesteller:in nicht zu kriminalisieren (und ihr so eine schlechte Absicht zu unterstellen), sondern die Fragen ernsthaft, neutral und informativ zu beantworten. Klar sind manche der Fragen suggestiv, aber in einem Diskurs in der freien Wildbahn ist das eben manchmal so.
Also abschließend frage ich mich einfach: Wo geht das Ganze hin? Wenn ich den Gedanken des Autors nachfolge und eine perfekte Welt ausmale, wo wären wir dann?
Wenn Männer (oder vereinzelt auch Frauen) Rollenbilder, Verhaltens- und Denkweisen annehmen oder erlenen, die auf Aggression, primäre Dominanz und Kontrolle basieren, wird das Toxische Männlichkeit genannt. Das heißt nicht, dass alle Männer so sind und auch nicht, dass es nicht vereinzelt auch Frauen gibt die diese schädlichen Eigenschaften haben können.
Du nimmst den Begriff zu persönlich. Der Begriff soll das erklären und Leute zum Kritischen Nachdenken und Reflektieren anregen.
Toxische Männlichkeit bedeutet ja nicht, dass Männlichkeit insgesamt toxisch sei, sondern das bestimmte stereotypisch männliche Eigenschaften, Verhaltensweisen, schädliche Aspekte traditioneller Männlichkeitsnormen usw. toxisch sind und vor allem Frauen, der Gesellschaft insgesamt und aber auch den Männern selbst schaden.
Bin aber kein (bewusster) Feminist, auf jeden Fall nicht in dem Sinne dass ich irgendwelche Expertise hätte. Daher kann ich mich in der Beschreibung auch vertun. Aber ich denke so im ganz Groben stimmt das was ich gesagt habe.
Toxische Weiblichkeit, glaube ich, ist eher das Gegenteil. Die Aggression richtet sich eher nach innen oder die Weiblichkeit selbst was dann indirekt doch in Aggression nach Außen mündet. Also wenn Frauen das Patriarchat bewusst oder unbewusst verteidigen und Gleichberechtigung aktiv bekämpfen. Ich glaube das ist dann Toxische Weiblichkeit. Und es gibt auch Männer die Hass auf sich selbst richten. Aber meist sind das Frauen die das tun. Man muss nur mal die Mädchen nehmen die sich selbst ritzen im Vergleich zu Jungs die sich prügeln oder die Frust eben nach außen abgeben anstatt nach innen. Beides ist schädlich, aber das typisch männliche NACH AUẞEN RICHTEN schadet einer Gesellschaft nun mal mehr als umgekehrt, wobei beides schädlich ist.
TL;DR
Beides, Toxische Männlichkeit und Toxische Weiblichkeit beruhen auf alten Rollenbildern die über Generationen über Generationen das Patriarchat geformt und zementiert haben bzw. hatten.
Das Patriarchat schadet den Frauen am meisten, aber es schadet eigentlich auch den Männern, daher sollte es im Eigeninteresse der Männer so sein, dass sie begreifen, dass der Feminismus wichtig ist.
Cis/Trans heißt lediglich grob übersetzt dieseits/jenseits. Also quasi Cis-Mann ist demnach ein Mann der biologisch/körperlich ein Mann ist und gleichzeitig auch vom Gehirn her ein Mann ist. Also Geist und Körper gleichermaßen.
Warum sollte es eine Beleidigung sein, wenn man sagt, dass du als geborener Mann dich auch als Mann begreift aka mit deinem biologischen Geschlecht identifizierst?
Eine Beleidigung wäre es nur dann, wenn das Gegenüber WÜSSTE dass du dich dem gegensätzlichen Geschlecht zugehörig fühlst und das WISSENTLICH ignoriert um dich zu beleidigen als Cismann bezeichnet. Aber das meintest du sicher nicht.
Ich hab teilweise so einen Hass auf einige meiner männlichen Geschlechtsgenossen, weil deren einzige Motivation in einem Gespräch ist ihr beschränktes und frauenfeindliches Weltbild zu verteidigen, mit allen Mitteln, anstatt zumindest mal zu versuchen den Argumenten des Gegenübers eine Chance zu geben. Ich kann mir gar nicht ausmalen wie hundertfach frustrierender das für Frauen sein muss und das seit dem Anfang der sogenannten „Zivilisation“.
Auch dieses Schwarz-Weiß-Denken ohne jegliche Grautöne. Und so eine Partei wie die AFD hat auch noch nen Wahlerfolg in Niedersachsen. Wir sind noch eine ganze Weile im Mittelalter fürchte ich. 🙁
Hi. Ich habe gerade versucht eure Podcastfolge zu männlichem Redeverhalten zu hören. Ich (cis Frau) hatte mir Unterstützung für ätzende Gesprächssituationen erhofft. Leider musste ich relativ schnell ausschalten, weil ich total irritiert war vom Redeverhalten der Beteiligten. Typ befragt Typ, der einen langen Vortrag hält. Dann hab ich vorgescrollt: zwei Personen sprechen über ihre Erfahrungen als cis Frauen mit mackerigem Redeverhalten. Sie hören sich zu, fragen nach. Typ von vorher ergänzt aus dem Off irgendwas Erklärendes. Keine Ahnung, ob ihr das noch selbstkritisch aufnehmt in der Folge, mich hattet ihr da schon verloren. Sehr schade! Vielleicht hofft ihr, über diesen Einstieg ein paar Typen zu erreichen- ich hätte den männlichen Erklärbär nicht gebraucht, außer als Praxisbeispiel. Alles Gute, ich bin sicher, ihr meint es gut. Und so einen Podcast braucht es so dringend!