Diskriminierung

Nach der Definition, die ich hier verwenden werde, ist (systemische) Diskriminierung die gesellschaftliche Herabwürdigung und systemische Benachteiligung einer Gruppe von Personen aufgrund bestimmter Merkmale (wie Geschlecht, sexuelle Orientierung oder von People of Color (POC)).

Dabei ist insbesondere wichtig, dass diese Gruppe: 

  1. klar abgrenzbar ist (wie z.B. Frauen, Homosexuelle oder POC)
  2. herabgewürdigt wird (z.B. durch die Verwendung von Begriffen wie Schlampe, Schwul oder des N-Wortes als Schimpfwort) und
  3. in einer Gesellschaftlich benachteiligten Position ist (wie z.B. geringeres Gehalt, konstante Gewaltandrohung im öffentlichen Raum, geringe Partizipation an der politischen Willensbildung).

Dabei ist erstens wichtig, dass alle drei Aspekte gesellschaftlich vorhanden sind. So können z.B. Bayern in Deutschland nicht diskriminiert werden, selbst wenn sie eine klar abgrenzbare Gruppe sind und von manchen Menschen herabgewürdigt werden. Das sind erstmal nur Stereotype, die es auch gegenüber Männern gibt. Weder Bayern noch Männer sind aber in Deutschland ökonomisch, politisch oder sonst wie systemisch benachteiligt.

Zweitens ist wichtig, dass nicht alle Aspekte durch die diskriminierende Person individuell erfüllt werden müssen. So kann ich Frauen grundsätzlich gut behandeln und den Eindruck haben, dass ich persönlich nicht für ihre systemische Benachteiligung verantwortlich bin. Wenn ich Stereotype reproduziere (können besser kochen oder mit Kindern umgehen), befinde ich mich innerhalb dieses diskriminierenden Systems. Damit reduziere ich sie zur „natürlichen Hausfrau“ und das ist Diskriminierung.

Es ist also drittens wichtig zu verstehen, dass ich auch Menschen diskriminieren kann, selbst wenn ich das gar nicht will.

Das Gegenteil von Diskriminierung ist Priviligierung.


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