Inhaltswarnung, Triggerwarnung oder Conten Notification

Inhaltswarnung: Benennung von verschiedenen Formen von Gewalt

Eine Triggerwarung oder Contentwarnung / Content Notification (Inhaltswarnung) bezeichnet eine Kennzeichnung von sensiblen Inhalten. Diese Warnungen sollen Leser*innen und Zuhörer*innen die Möglichkeit geben, sich darauf einzustellen, sich mit den sensiblen Inhalten auseinanderzusetzen. Inhalte vor denen viele Menschen sich eine Warnung wünschen sind z.B. sexualisierte Gewalt, Gewaltdarstellung, Suizid, häusliche Gewalt, Trans- und Homophobie, Rassismus usw.

Häufig wird unterschieden zwischen einer Content-Notification bei der Benennung dieser Themen und eine Content-Warning bei Beschreibungen und Darstellungen der Themen .

Warum brauchen wir Inhaltswarnung, Triggerwarnung oder Contentwarnung?

Trigger- und Inhaltswarnung sollen Menschen die Möglichkeit geben zu entscheiden, ob und wann sie sich mit bestimmten Themen beschäftigen. Triggernde Inhalte können bei Menschen starke Emotionen oder Erinnerungen auslösen. Gleich morgens auf dem Handy unvorbereitet mit Gewaltdarstellungen konfrontiert zu werden, kann Menschen den halben Tag vermiesen. Plötzliche Themensprünge bei Veranstaltungen und die beispielhafte Benennung von sexualisierter Gewalt oder diskriminierendem Verhalten können dazu führen, dass manche nicht mehr an der Veranstaltung teil nehmen können. Es geht also vor allem darum Menschen vorzuwarnen, damit sie sich vorbereiten können oder ggf. kurz den Raum verlassen können.

Solltest du denken, dass Triggerwarnungen nicht notwendig sind, da du das vielleicht für „übersensibel“ hältst, Inhalte gespoilert werden, oder das ganze für „Zensur“ hältst, empfiehlt sich dieser kurze Text von Michelle Janßen, der Triggerwanungen in Büchern behandelt. Da wird das ganze noch etwas ausführlicher beschrieben.

Weitere wichtige Punkte bezüglich Inhaltswarnung / Triggerwarnung / Contentwarnung
  • Menschen, die sensibel auf bestimmte Inhalte reagieren, vielleicht weil sie selbst bestimmte Traumata erlebt haben, werden durch das fehlen von Triggerwarnungen aus bestimmten Räumen und Veranstaltungen ausgeschlossen. Wenn diese Menschen wissen, dass sie in einem bestimmten Kontext davon ausgehen können, dass sensibel mit bestimmten Themen umgegangen wird, sind sie eher bereit / in der Lage sich in diesen Räumen / Veranstaltungen aufzuhalten.
  • Durch das Kennzeichnen potenziell triggernder Themen, wird es viel einfacher für viele Menschen, die sich unwohl damit fühlen, dieses Unwohlsein zu Thematisieren. Wenn Menschen merken, dass ein Interesse an einem sensiblen Umgang miteinander besteht, ist es viel einfacher diese Dinge anzusprechen. Wenn hingegen nicht klar ist, ob der rest der Gruppe überhaupt Verständnis für Trigger hat, ist es viel schwerer eine Diskussion zu dem Thema anzustoßen.
  • Wenn Menschen darauf hinweisen, dass sie Triggerwarnungen haben wollen, ist das häufig eine bloßstellende Erfahrung. So kann es sein, dass eine Person, die eine Warnung vor einer bestimmten Form von Gewalt haben möchte, diese Gewalt selbst erlebt hat. Das vor einer größeren Gruppe einzugestehen, fällt vielen Menschen sehr schwer.
  • Daher ist es eine Gemeinschaftsaufgabe an Triggerwarnungen / Inhaltswarnungen zu denken. Diese Aufgabe andere Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass eine Warnung fehlt, sollte nicht nur bei betroffenen liegen.
Wie gebe ich Inhaltswarnung / Triggerwarnung / Contentwarnung?

Es gibt verschieden Möglichkeiten, wie, wann und wo Triggerwarnungen ausgesprochen werden können. Wichtig ist natürlich die Warnung möglichst frühzeitig zu geben. Bei einer Veranstaltung, bei der viele triggernde Themen besprochen werden, sollte die Warnung möglichst schon in der Einladung stehen, damit Menschen eine informierte Entscheidung treffen können, ob sie Lust haben auf die Veranstaltung zu gehen.

Bei Posts, Texten, Bildern, Videos usw. sollte die Inhaltswarnung möglichst ganz oben stehen. Es ist möglicherweise am schwierigsten vor oder während konkreter Redebeiträgen eine Triggerwarnung zu geben. Dennoch ist es wünschenswert vor der Benennungen von bestimmten Themen und insbesondere vor detaillierteren Beschreibungen, eine Warnung auszusprechen. Diese könnte auch mit der Frage verbunden sein, ob es okay ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zumindest sollte eine gewisse Pause gemacht werden, um Menschen Zeit zu geben, sich auf triggernde Themen einzustellen. Gegebenfalls wollen Menschen auch den Raum verlassen vor bestimmten Themen.

Wie du Triggerwarnungen richtig einsetzt

Weitere Informationen zu dem Thema Trigger findet ihr in diesem (englischsprachigen) Text.


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