Sichere Lern-Raeume

Content Notification für Veranstaltung

Diese Veranstaltung richtet sich insbesondere an cis Männer. FLINTA*, die mit solidarischen cis Männern diskutieren wollen sind herzlich eingeladen. In der Veranstaltung wird übergriffiges Verhalten, Sexismus, Antifeminismus und (sexualisierte) Gewalt thematisiert.

Wichtige Infos zur Veranstaltung

Liebe Teilnehmende, wir wünschen uns für dieses Treffen eine angenehme, grenzachtende, möglichst diskriminierungsfreie Atmosphäre. Bitte achtet deswegen darauf, dass ihr grenzachtende, diskriminierungsfreie Sprache verwendet und euch auch dementsprechend verhaltet. Dazu gehört ebenfalls verständliche Sprache zu verwenden und gegebenenfalls Fremdwörter oder Fachwörter zu erklären. Insbesondere cis Männer möchten wir in dem Zuge auch darauf hinweisen, bei sich darauf zu achten, wieviel Raum sie in dem Treffen einnehmen.

Weiterhin bitten wir um einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Dazu gehört unserer Meinung nach u.a. eine offene und konstruktive Kommunikation, eine wohlwollende Haltung und Fehlerkultur sowie Verständnis für die anderen dazu. Wir kommen sehr wahrscheinlich aus unterschiedlichen Kontexten mit unterschiedlichen Vorerfahrungen und Wissen.

Uns ist wichtig, dass sich alle teilnehmende sicher und gut während des Treffens fühlen. Solltest du dich unwohl fühlen, dann schreib gerne unsere Awarnessperson an.

Lernraum:

Dieses Treffen soll ein Raum sein, indem wir mit und voneinander lernen. Wir wollen zusammen diskutieren, um Möglichkeiten zu entwickeln, u.a. den Profem – Telegram Chat sicherer zu machen. Um Maßnahmen gegen übergriffiges Verhalten zu entwickeln, kommt mensch nicht drum herum auch zu benennen, was übergriffiges Verhalten ist. Wir wollen jedoch sehr deutlich machen, dass dieses Treffen keinen Raum bietet darüber zu diskutieren, ob etwas übergriffig ist! Wenn eine Person etwas als übergriffig benennt, so ist dieses nicht in Frage zu stellen. Nach dem Konzept der Definitionsmacht entscheidet allein die betroffene Person was für sie übergriffig ist oder war.

Solltet ihr während dieser Veranstaltung kritisiert oder auf diskriminierendes, verletzendes Verhalten eurerseits hingewiesen werden, so möchten wir, dass ihr nicht in Verteidigungshaltung geht, sondern euch die Kritik zu Herzen nehmt und einfach nur zuhört. Wir sind der Überzeugung, dass Kritik eine Chance zur Veränderung ist.

Support für Betroffene von sexualisierter Gewalt

Wir selbst trauen uns nicht zu Support für Betroffene von sexualisierter Gewalt bereitzustellen. Solltest du mit jemandem reden Wollen, empfehlen wir diese Stellen (Quelle AK Feminismus NFJ):

  • www.lesmigras.de (Antigewalt- und Antidiskriminierungs-Bereich der Lesbenberatung Berlin e.V.)
  • www.frauenberatung-tara.de
  • www.frauenkrisentelefon.de
  • www.gladt.de
  • www.interkulturelle-initiative.de
  • www.lara-berlin.de
  • www.papatya.org
  • www.tauwetter.de
  • www.wildwasser-berlin.de

Für Unterstützende:

  • www.unterstuetzerinneninfo.blogsport.de
Quellen / weiterführende Texte
Begriffsdefinitionen

Cis-Frauen / Cis-Männer: (cis = lat. diesseits) Frauen bzw. Männer, bei denen das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht mit dem gelebten Geschlecht übereinstimmt. Der Begriff Cis-Frau/Cis-Mann wird auch verwendet um aufzuzeigen, dass es noch andere Kategorien jenseits von Frau/Mann gibt. Ausserdem wird so versucht zu verhindern, dass z.B. Frau als Norm und Trans*Frau als Abweichung gesehen wird.

Diskriminierung: Diskriminierung = Vorurteile + Machtstruktur

Intersektionalität: Der Begriff der Intersektionalität geht auf Kimberlé W. Crenshaw zurück. Intersektionalität meint die Überschneidung und Verschränkung verschiedener Ungleichheitskategorien (die am häufigsten genannten sind race, class, gender, es gibt noch viele weitere). Dabei addieren sich die Diskriminierungsformen nicht einfach, sondern sind miteinander verwoben, überschneiden sich und wirken zusammen und führen so zu eigenständigen Diskriminierungserfahrungen.

Klassismus: Diskriminierung aufgrund der gesellschaftlichen Schicht (Bildung, Besitz, gesellschaftliche Position der Herkunftsfamilie)

queer: Ist aus dem Englischen, wörtlich übersetzt: «schräg», wurde als Beleidigung für Homosexuelle, Obdachlose, gender-nichtkonforme Menschen verwendet. Die Bewegung hat sich dieses Wort angeeignet und umgedeutet, so dass queer heute eine positive Selbstbezeichnung ist.

Rassismus: Diskriminierung aufgrund zugeschriebener Merkmale, beispielsweise einer gelesenen «Herkunft».

Sexismus: Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres gelesenen Geschlechts.

Transgender, transident, trans*: (trans = lat. jenseits, hindurch) Begriffe, die als Selbstbezeichnung von Trans*personen dienen und auf verschiedene Weise die Vorstellung hinterfragen, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Personen, bei denen das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht nicht mit dem gelebten Geschlecht übereinstimmt – dabei ist die Selbstdefinition der Personen das Zentrale, nicht eine Bewertung von aussen. Der Begriff «transsexuell» wird von den meisten Trans*Personen abgelehnt, da er einerseits pathologisch ist (also die Menschen als «krank» bezeichnet). Andererseits hat trans*-sein nichts mit Sexualität zu tun, wird aber oft verwechselt/gleichgesetzt.

Weitere Erklärungen im Glossar